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Exkursion der 8. Klassen zur Synagoge in Augsburg

Die Schüler und Schülerinnen der 8. R- und M-Klassen waren am 16. Januar mit  ihren Klassenleiterinnen Frau Hofer, Frau Kaderabek, Frau Lell und Frau Thomas unterwegs mit dem Busunternehmen Haslach nach Augsburg, um die prächtige Synagoge mit dem zugehörigen kleinen, aber feinen Museum zu besuchen.

 

Nachdem wir in Augsburg ankamen, trennten sich die R- und M-Klassen. Während die erste Gruppe die Synagoge besuchte, machte sich die andere Gruppe auf, die Innenstadt von Augsburg „heimzusuchen“.

 

An der Synagoge angekommen, wurden zunächst die Taschen und Rucksäcke kontrolliert. Die derzeitige angespannte Sicherheitslage in Synagogen macht dies leider notwendig. Außerdem ist es verboten im Innenhof und in der Synagoge zu fotografieren.

 

Wir wurden freundlich in Empfang genommen durch Guides des israelitischen Kulturzentrums Augsburg. Als die Taschen und Rucksäcke in Schließfächern verstaut waren, ging es auch schon los.

Über den Treppenaufgang zur Frauenempore gelangten wir in das jüdische Museum. Dort bestaunten wir eine kostbar verhüllte, ca. 1 Meter große Thorarolle. Die mit einem königlichen, purpurfarbenen Samtumhang verhüllte und mit einer Krone verzierte Thorarolle weist auf das Fundament des Judentums, das Wort Gottes – genauer die 5 Bücher Mose – hin.

Verschiedene rituelle Gegenstände, welchen den Beginn und das Ende des Sabbats anzeigen, wurden interessant erklärt von unserem Guide, einer Studentin, und ließen uns staunen.

Wir erfuhren unter anderem von den Speisegesetzen der Juden. Wiederkäuende Paarhufer und Fische mit Schuppen und Flossen sind rituell rein, also koscher. Aale oder Meeresfrüchte gelten demnach als rituell unrein. Auch Gummibärchen mit Fisch-Gelatine gelten als koscher.

 

Nach diesen interessanten Einblicken ging es weiter in die Synagoge. Wir waren sehr beeindruckt über die Größe des im byzantinischen Baustil zu Beginn des letzten Jahrhunderts errichteten Gebäudes. Die Kuppel mit den darunter hängenden Leuchten symbolisiert den Himmel und den Abraham versprochenen Nachkommen, welche so zahlreich werden wie Sterne am Himmel sind.

Die mit vielen Symbolen prunkvoll ausgestattete große Synagoge wird heute nur noch bei großen jüdischen Festtagen genutzt. Dabei wird darauf geachtet, dass sich die Frauen in der Frauenempore befinden, während die Männer unten den Gottesdienst verfolgen. Am Sabbat und kleineren Festtagen wird die kleine Synagoge genutzt, welche sich in einem Nebengebäude befindet.

 

Dass die Synagoge in der Reichskristallnacht am 9. November 1938 nicht zerstört wurde, ist dem Umstand geschuldet, dass in den umliegenden Gebäuden Banken und Geldhäuser untergebracht waren und sich gegenüber eine Tankstelle befand.

 

Mit vielen neuen und interessanten Eindrücken über die jüdische Kultur und das Judentum verließen wir dieses großartige Bauwerk und machten uns auf die Heimreise oder gingen in die Stadt um bei einer Cola und Hamburgern das soeben Erlebte sacken zu lassen. Gegen 15.00 Uhr erreichten wir wieder gesund und munter unsere Schule in Durach.

 

Stefan Schmid, Religionslehrer